Frühere Texte (1998-2001)
Spiegelbild
Ich bin eine Einzelgängerin, die nicht gerne allein ist. Ich bin aber auch nicht gerne an Orten, wo sehr viele Leute sind (Massen). Ich habe nur wenige Freunde, die ich mir sehr genau aussuche. Ich will mir sicher sein, dass ich mit ihnen über alles sprechen kann, ohne dass sie es weitererzählen. Ich bin eine eher ruhige Person, die lieber abwartet und es sich gut überlegt, bevor sie etwas sagt. Ich brauche viel Zeit und Vertrauen um mich zu öffnen und aus mir herauszugehen.
Wenn ich neue Leute kennen lerne, höre ich zuerst lieber eine Weile zu, als dass ich sofort alles über mich erzähle. Ich halte mich so lange zurück mit dem Erzählen von gewissen Sachen, bis ich die anderen Personen besser kenne. In Gruppen rede ich meistens nicht so viel, ausser es gehe um ein Thema, das mich sehr interessiert und zu dem ich viel zu sagen weiss. Am liebsten bin ich mit intellektuellen Menschen zusammen, mit denen ich auch über hochstehende Themen diskutieren kann.
Wenn mir das Verhalten von jemand anderem nicht passt, sage ich meistens sehr lange nichts. Aber wenn ich dann etwas sage, dann ziemlich heftig und unmissverständlich. Ich versuche immer zuerst, die Person zu verstehen, den Grund für ihr Verhalten zu finden. Doch wenn es nichts gibt, was ihr Verhalten rechtfertigt, dann kann ich eine heftige Reaktion nicht mehr verhindern. Ab und zu ergibt es sich auch, dass das Verhalten anderer in mir Assoziationen zu früheren Erlebnissen auslöst.
Gerechtigkeit
Einer meiner wichtigsten Lebensgrundsätze ist der folgende: Man soll seinen Nächsten stets so behandeln, wie man selbst gerne behandelt werden möchte! Doch schon oft wurde mir dieser übertriebene Gerechtigkeitssinn zum Verhängnis. Denn die Welt schein von undankbaren Menschen, die sich nicht an diesen Satz halten oder sich nichts daraus machen, geradezu überfüllt zu sein. Meine Mitmenschen behandeln mich selten so, wie es mir gebühren würde, bzw. wie es sich gehören würde. Da sich fast niemand für meinen Gemütszustand interessiert, wissen die meisten nicht, was in meinem Innersten wirklich vorgeht. Meine wahren Gefühle blieben sehr vielen Menschen, die bisher meinen Lebensweg kreuzten, verborgen - und sie werden vielen von ihnen wohl auch noch lange verborgen bleiben.
Unbeschrieben
Aristoteles hat die Seele eines Menschen mit einer leeren, unbeschriebenen Tafel verglichen, auf diese man allerhand notieren könne; und dass dies alles darum durch Gott geschehen ist, damit diese glatte Tafel durch fleissige Impression und Übung gezeichnet, und zur Vollkommenheit und Perfektion gebracht werde. Doch auch "falsche" Eindrücke prägen sich unauslöschlich in die glatte Tafel ein. So sehr, dass sie einen sogar daran hindern können, richtige und gute Eindrücke aufzunehmen. Sie überdecken und verdunkeln schöne und fröhliche/glückliche Zeiten. Nach langer, langer Zeit und vielen kleinen Schritten, schafft man es vielleicht, den Deckel wieder zu heben. Aber man wird der Dunkelheit nie ganz entrinnen können, denn die Schatten der Erinnerung holen einen immer wieder ein.
Hindernislauf
Das Leben ist ein ständiges Auf und Ab, eine Wanderung über Berge und durch Täler, viele Hindernisse stellen sich einem in den Weg. Nach einer dunklen Zeit kommt immer wieder Hoffnung und der Himmel hellt sich wieder auf. Man wird wieder neue Leute kennen lernen, die einem helfen können, das Dunkle zu überwinden. Doch wie schnell kann das Glück sich auflösen wie eine Seifenblase. Oder in tausend Scherben zerbrechen wie eine Blumenvase. Von einer Minute auf die andere wird man einfach verlassen, einsam und allein steht man nun da. Verzweiflung kommt auf, man fragt sichh immer wieder nach dem Warum, und findet doch keine Antwort. Mit ihm habe ich die glücklichste Zeit meines Lebens verbracht, ich werde unsere gemeinsame Zeit nie vergessen. Ich vermisse ihn trotz allem, was vorgefallen ist, noch immer sehr. Wir haben sehr viele Gefühle und Gedanken miteinander geteilt, deshalb fühle ich mich ihm immer noch sehr verbunden.
Japanische Weisheit
"Wenn wir fallen, stehen wir mühsam wieder auf. Und wenn wir ein zweites Mal fallen, versuchen wir wieder aufzustehen. Das Leben ist ein dorniger Bergpfad. Wir müssen aufstehen, wenn wir stolpern. Wenn wir es immer wieder versuchen, wird irgendwann eine klare, wunderschöne Quelle vor uns auftauchen. Wir müssen immer weitergehen, bis wir dieses klare Quellwasser mti eigenen Händen schöpfen können. So ist das Leben!"