Schwangau – Königsschlösser
Schwangau ist bekannt wegen der beiden Schlösser von König Ludwig.
Diese kann man nur mit Führung besichtigen, wozu man sich zuerst an
einem Schalter die Tickets besorgen muss. Darauf ist dann die Zeit ver-
merkt, zu der man beim jeweiligen Schloss sein muss.
Schloss Hohenschwangau
Dieses ist nicht weit vom Ticketschalter entfernt und daher für alle gut
zu Fuss erreichbar (ausser für Gehbehinderte, da viele Treppen).
Ist man genug früh dort, kann man sich noch im Innenhof umschauen,
wo es einige schöne Brunnen gibt, einer mit Löwen. An den Wänden
gibt es einige schöne Fresken, an den Toren die Wappen. Das Schloss
wurde von Max II von Bayern in den heutigen Zustand gebracht. Die
Malereien wurden von Dominik Quaglio ausgeführt, dessen Grabstätte
man übrigens auf dem alten Friedhof bei einem Kloster in Füssen findet.
Die Führung durch das Schloss beginnt im Empfangszimmer, das
auch Billardzimmer genannt wird, da dort ein Billardtisch steht.
Danach kommt man in die persönlichen Gemächer der Königin.
Ihr Schlafzimmer ist im orientalischen Stil eingerichtet (inkl. den
Wänden und den Teppichen). Daneben befindet sich ihr Ankleide-
Zimmer, zudem hatte sie noch ein Ruhe/Lesezimmer und ein
Schreibzimmer zu ihrer Verfügung. Im oberen Stockwerk gelangt
man in die Gemächer des Königs (zuerst Max II, dann Ludwig II).
Die Wände des Schlafzimmers zieren gemalte nackte Frauen.
Daneben befindet sich ein Musikzimmer mit einem Klavier. Mit
einem Fernrohr konnte König Ludwig II zum Schloss Neuschwan-
stein hinüberschauen um die dortigen Bauarbeiten zu überwachen.
Zudem gibt es noch ein Gästezimmer und das Ritterzimmer. Die
Wände der Zimmer sind mit Szenen der Geschichte/Schlachten
bemalt, da sie aus der Romantik stammen, sieht man kein Blut.
Schloss Neuschwanstein
Da dieses Schloss ziemlich weit oben am Berg steht, ist der Weg
auch etwas weiter. Wer keine Lust hat, zu Fuss dort hinauf zu gehen,
kann auch mit der Pferdekutsche oder mit dem Bus hinauffahren. Allerdings fahren beide nicht bis ganz hinauf, vor allem von der Bushaltestelle muss
man noch ein ganzes Stück laufen. Sie befindet sich in der Nähe der Marienbrücke über die Pöllat-Schlucht. Diese muss man aber nicht über- queren um zum Schloss zu gelangen. Übrigens, Leuten die nicht schwin-
delfrei sind, würde ich es nicht empfehlen, über diese Brücke zu gehen.
Das besondere am Schloss Neuschwanstein ist, dass es von aussen sehr pompös wirkt und spezieller und schöner aussieht als alle anderen Schlösser, die ich kenne. Doch im Inneren ist das Schloss nie fertiggestellt worden, denn nach dem frühen Tod von Ludwig II wurde ein Baustopp verhängt, da er zu viele Bauprojekte begonnen hatte. So sieht man zum Beispiel im zweiten Stockwerk in den meisten Räumen nur Ziegelmauern, in einem Raum sieht man unfertige Wandmalereien, grösstenteils sind nur Skizzen vorhanden, ein Bild ist ganz ausgemalt, eines teilweise.
In den Räumen, die bereits fertiggestellt worden sind, befinden sich an den Wänden Malereien, die Szenen aus den Werken von Richard Wagner darstellen (in jedem Raum wird wieder ein anderes Werk behandelt): Lohengrin, Tristan und Isolde, und im Sängersaal sind es diverse Personen aus Parcifal. In diesem Saal gibt es vorne auch eine Art Bühne inkl. Bühnen- bild, das einen Wald mit diversen Tieren zeigt. Im Thronsaal gibt es einen Mosaikboden mit diversen wilden Tieren (z.B: Elefant). Vorne an den Wänden sind auf beiden Seiten je sechs Apostel aufgemalt.
Im Sängersaal endet die Führung und nachdem man unzählige Stufen hinuntergestiegen ist, kann man im Keller des Schlosses noch selbständig die Küche besichtigen. Diese besteht aus einem grösseren und einem kleineren Raum, es gibt mehrere grosse Kochherde und Backöfen sowie Spülbecken mit Wasserhähnen, es hätte also sogar schon fliessendes Wasser gegeben.
Schwangau – Forggensee, Füssen
Heute regnete es endlich nicht mehr und im Laufe des Tages wurde es immer wärmer. Wir liefen zuerst zum Ortsteil Waltenhofen am Forggensee. Bei der dortigen Kirche gibt es eine Gedenkstätte für die Gefallenen aller Kriege von den Napoleonischen Kriegen bis zum 2. Weltkrieg. Bei der nächsten Schiffs- anlegestelle bestiegen wir das Schiff für eine Rundfahrt auf dem Forggensee. Dieser ist ein Stausee, der in den fünfziger Jahren gebildet wurde, wobei einige Weiler verschwanden, so auch Forggen. Im Winter wird das Wasser jeweils abgelassen, dann kann man noch die Grundrisse der Häuser und Baumstümpfe sehen, sowie einen Teil der Via Claudia Augusta.
In Füssen verliessen wir dann das Schiff wieder und liefen entlang der König-
Ludwig Promenade zur malerischen Altstadt. Dort erkundeten wir einige Gassen und kamen an mehreren Klöstern vorbei. Bei einem befindet sich
ein alter Friedhof mit sehr interessanten Grabsteinen, auf denen teilweise
der halbe Lebenslauf steht. Wie bereits erwähnt findet man dort auch die Grabstätte des königlichen Hofmalers Dominik Quaglio.
Auf dem Weg zum Schloss stiess ich wieder mal auf eine Gedenkstätte der beiden Weltkriege. Das Schloss selber ist deswegen interessant, weil die Fassaden der Gebäude im Innenhof mit illusionistischen Malereien versehen sind. Das heisst an den Fassaden gibt es Erker und Ecken, die auf den ersten Blick wie echt aussehen, aber nur aufgemalt sind. Auf unserem Weg zu Fuss zurück nach Schwangau kamen wir an einer Säule vorbei, die auf vier Seiten Reliefs von wilden Tieren teilweise mit ihren Jungen zeigt. Via Frauenberg und Kurpark (mit einem Denkmal der Sudeten-Deutschen) kamen wir wieder nach Schwangau zurück.