4. Marangun - Buffalora - Munt la Schera - Alp la Schera - Ofenpass
Unsere letzte Wanderung im Nationalpark beginnt bei der Postauto-Haltestelle Buffalora. Diese befindet sich, genau wie dei Alp Buffalora und Marangun, ausserhalb des Nationalparks. Nach einem teilweise ziemlich steilen Aufstieg über die Alp Buffalora erreichen wir bald die Alp Marangun. Dort verzweigt sich der Weg, wir folgen dem schmalen Bergweg nach Westen. Beim weiteren Aufstieg und entlang des Fop da Buffalora entdecken wir immer wieder neue seltene Alpenblumen. Diese Strecke macht seinem Namen alle Ehre: Es ist dort wirklich sehr windig! Nachdem wir die Grenze zum Nationalpark überquert haben, können wir am Munt Buffalora Erdströme erkennen. Nach einem kleinen Abstieg und einem weiteren Aufstieg erreichen wir einen Wegweiser. Hier müssen wir uns entscheiden, ob wir den Munt la Schera besteigen wollen oder lieber an seiner Flanke entlang weiter wandern.
Wir nehmen schliesslich die Strapazen eines weiteren längeren Aufstiegs in Kauf. Dafür werden wir mit Enzianen und Edelweiss am Wegrand belohnt, sogar den seltenen Frühlingsenzian entdecken wir. Jedoch begegnen wir weder einem Alpenschneehahn noch einem kükenführenden Schneehuhn. Beim Rastplatz auf dem Gipfel erwartet uns schliesslich ein wunderbares Panorama. Auf der einen Seite erkennen wir die Bergkette nördlich der Ofenpassstrasse. Im Süden stehen wir der italienischen Cima Paradiso gegenüber. Zu unseren Füssen liegt der Lago die Livigno, ein Stausee auf italienischem Boden. Im Osten reicht unsere Sicht über die Münstertalerberge bis zum Skigebiet Stilfser Joch und zum Ortler Massiv. Nach einem ausgiebigen Mittags-Picknick steigen wir wieder hinunter zum anderen Weg. Auch beim Abstieg entdecken wir einige Enziane und Edelweiss am Wegrand.
Als wir unten beim Wegweiser stehen, fallen mir plötzlich vierzehn eng beieinander stehende Edelweiss auf, die auf drei Seiten von Steinen eingegrenzt sind. Nachdem wir dieses "Arrangement" fotografiert haben, folgen wir dem Weg zur Alp la Schera, der uns durch einen kleinen Bergföhrenwald führt. Bei der Alphütte füllen wir unsere leeren Trinkflaschen mit frischen Brunnenwasser. Danach wandern wir auf dem rechten bzw. oberen Weg weiter, der uns nach Norden führt. Der Abstieg führt uns durch Mischwald mit diversen Nadelbäumen, der Weg besteht aus stufenbildendem Wurzelwerk. Immer wieder ziehen sich Ameisenstrassen ein Stück den Weg entlang. Dennoch können wir lange Zeit keinen Ameisenhaufen sehen. Dafür erblicken wir dann gleich zwei mittelgrosse hintereinander. Wir schauen ein Weilchen dem emsigen Treiben der Ameisen zu. Einmal können wir beobachten, wie drei Ameisen versuchen einen Wurm über den Weg zu transportieren.
Danach wandern wir weiter bergab bis wir kurz vor der Ofenpass- strasse aus dem Wald treten. Wir überqueren die Strasse und marschieren das letzte Stück der Strasse entlang zum Restaurant Il Fuorn. Auf dem Parkplatz befindet sich auch ein kleiner Laden, wo wir noch einige Ansichtskarten kaufen. Zudem steht dort ein Fernrohr durch das man den Adlerhorst am Berg oberhalb des Restaurants betrachten und eventuell einen Adler beobachten kann.