Ereignisreiche Wanderungen im und um den Schweizer Nationalpark
1. Alp Stabelchod - Margunet - Val dal Botsch
Man folgt dem Naturlehrpfad am alten Ofenpassweg der zunächst durch Nadelwald führt. Bald steigt der Weg an bis zur Alb Stabelchod, wo sich ein erster Rastplatz befindet. hier tummeln sich mehrere Murmeltiere, die man aus relativ kurzer Distanz beobachten kann. Danach führt der Weg weiter aufwärts und durch eine Schlucht, wo man noch Teile von Gletschermühlen erkennen kann. Man überquert zweimal den Bach auf Holzbrücken, wobei man an der Tafel über Kreuzotter und Eidechsen vorbeikommt. Diese wurde nach einem Gewitter mit heftigem Regen einmal beinahe ganz vom Geschiebe verschüttet. Nach der Schlucht steigt der Weg weiter an bis zum nächsten Rastplatz. Danach kann man schon bald die Höhle sehen, wo dei Bartgeier ausgesetzt werden sowie die Hütte, von der aus sie beobachtet werden. Am Wegrand kann man neben vielen anderen Alpenblumen Enziane und Edelweiss entdecken. Schon bald erreicht man den höchsten Punkt dieser Wanderung, den Rastplatz Margunet. Von diesem aus kann man den einen oder anderen Gemsbock aus relativ kurzer Distanz beobachten. Nach dem Mittagessen aus dem Rucksack wandert man einer alten Moräne entlang wieder abwärts. Beim Abstieg von dieser Moräne kann man ebenfalls den einen oder anderen Gemsbock aus der Nähe beobachten. Im Val dal Botsch erblickt man plötzlich eine grosse zerstörte Fläche. Hier war eine Lawine am Werk und es liegen mehrere Bäume am Boden. Es empfiehlt sich nun, die grosse Geröllhalde oberhalb dieses Gebietes mit dem Fernglas genau zu betrachten. Wir entdeckten dort sechs oder sieben Gemsen mit Jungen sowie eine Hirschkuh. Etwas weiter unten, als wir bereits wieder in den Nadelwald eingetaucht waren, erfuhren wir noch etwas über die Trophäen dieser Tiere.
2. Pontresina - Val Rosegg - Gletscher - Tschiervahütte
Von Pontresina aus marschierten wir auf dem Wanderweg am rechten Ufer des Baches entlang durch das bewaldete Val Roseg. Bei der Abzweigung zum Restaurant liefen wir geradeaus weiter. Nun begann der Weg leicht anzusteigen, zeitweise führte er uns durch kleine Waldstücke. Wieder auf freiem Feld entdeckten wir plötzlich ein Murmeltier, das nicht weit unterhalb des Weges vorbeirannte. Wenige Minuten später sprang ein grosser Frosch direkt vor meinen Füssen über den Weg. Als dann der Weg noch steiler anstieg und im Zickzack den Hang hinauf ging, erblickten wir zwei weitere Murmeltiere. Während wir eine kurze Rast machten, beobachteten wir die beiden. Das eine sonnte sich auf einem grossen Stein, das andere widmete sich der Fellpflege. Nachdem wir das steilste Stück hinter uns hatten, liefen wir einer grossen Moräne entlang. Unterhalb des Weges beganden sich viele Steine im Grasbord - ein richtiges Paradies für Murmeltiere. Ein Weilchen beobachteten wir dort eine Murmeltierfamilie mit sechs oder sieben Mitgliedern. Danach bestiegen wir die Moräne und es eröffnete sich uns der Blick auf den Gletscher. Nach dem letzten steileren Aufstieg erreichten wir endlich die Tschierva-Hütte. Von dort aus hörten bzw. sahen wir zwei Gletscherabbrüche. Auf dem Rückweg ins Val Roseg fiel uns eine spezielle pinkfarbene Alpenblume auf. Alle vier rätselten wir, was das wohl für eine Blume war. Aber selbst das Pflanzenbuch meines Freundes half uns nicht weiter, da diese Blume dort nicht vorkam. Als wir bereits wieder auf dem Zeltplatz in Zernez waren, blätterte ich im Wanderführer über den Nationalpark. Dabei stiess ich auf ein Foto der gesuchten Alpenblume und es stellte sich heraus, dass es sich um den Spinnweb-Hauswurz handelte.