Wandern im Valle Maggia - Maggiatal am 28.08.2012
Teilstück von Cevio nach Visletto, Riveo und Someo.
Cevio erreichten wir mit dem Bus von Locarno aus, die Fahrt nach Cevio Centro dauerte
etwa 45 Minuten. Das Mittagessen nahmen wir im Ristorante della Posta beim Dorfplatz ein.
Man konnte wählen zwischen Lasagne al Forno und Pouletbrust mit Butterreis und Salat. Von
unserem Tisch auf der Terrasse (Pergola mit Trauben) konnten wir Eidechsen beobachten.
Cevio ist der Hauptort des Maggiatals und war früher mal der Sitz der Landvögte. Daran
erinnert noch das ehemalige Haus der Landvögte, dass sich am Hauptplatz befindet.
Die Frontfassade zieren oben die Wappen der Kantone, die abwechselnd den Landvogt
des Maggiatals stellten. Die restliche Fassadenfläche zeigt die Familienwappen einiger
Landvögte, die auch mit Namen, Herkunft und einigen weiteren Fakten erwähnt werden.
Ausserhalb von Cevio begann unsere Wanderung flussabwärts, die allerdings nur zuerst
ein kleines Stück an der Maggia entlang führte. Dieser Teil des Wegs bestand aus einer
Art breiten Steinmauer deren Zweck sich mir nicht wirklich erschloss. Sie bildete drei
Seiten eines Rechtecks, wobei die Mauer auf der dritten Seite immer höher wurde.
Später kamen wir wieder zu der Hauptstrasse, die bei Visletto über die Maggia führt.
Neben der Strassenbrücke befindet sich noch die rostige ehemalige Eisenbahnbrücke.
Von 1907 bis 1965 fuhr die Maggiatalbahn von Ponte Brolla bis nach Bignasco.
Neben der Kirche von Visletto erinnert noch ein Gedenkstein an die vier Opfer
eines Unfalls, bei dem die Eisenbahn mit einem Lastwagen zusammenprallte
wodurch die Lokomotive entgleiste und in der Maggia versank.
Danach kam leider ein weniger schönes Stück des Weges, das an der Hauptstrasse
entlangführte wo gefährlich schnell gefahren wurde. Zwischendurch führte der Weg
durch einen kurzen Tunnel, dessen Boden aus grobem Schotter bestand.
Später kamen wir an den Steinbrüchen vorbei, in denen Marmor und Gneis gebrochen
wird. Teilweise wurden die Gesteine gleich vor Ort durch Steinmetze weiterverarbeitet.
Die ganze Zeit führte der Weg immer noch an der gleichen Strasse entlang.
Dann kam endlich das Dörfchen Riveo in Sicht. Kurz nach der Bushaltestelle Riveo Chiesa
bogen wir von der Strasse ab, um uns den alten Teil des Dörfchens anzuschauen. Er
besteht aus einem schmalen Gässchen, das von pittoresken alten Tessiner Häusern
gesäumt wird. An der Kirche fällt vor allem das kunstvoll geschnitzte Holztor auf.
Später führt der Weg zunächst über eine Wiese und durch ein Wäldchen. Dieses hält
ein traumhaftes Plätzchen verborgen. Von einer Felswand fällt ein Wasserfall in einen
kleinen See. Das ganze kam mir vor wie ein Nymphenteich im Märchen.
Der weitere Weg war dann wieder weniger traumhaft, er führte nämlich erneut der
bekannten Hauptstrasse entlang. Diesmal allerdings auf einem schmalen Pfad
durch einen Streifen Wiese, zeitweise etwas höher gelegen als die Strasse.
Unterwegs machte ich dann noch einen kurzen Abstecher zu einem Kapellchen,
auf das ein Wegweiser hinwies. Es dauerte allerdings länger als die angegebene
eine Minute, denn der Pfad dorthin war nicht nur steil, sondern auch noch unwegsam.
Immerhin wurde ich dann doppelt belohnt, einerseits durch den Anblick der Fresken
des Kapellchens, andererseits durch einen sehr speziellen, unbekannten Schmetterling.
Auf dem schmalen Pfad durch einen Streifen Wiese entlang der Strasse gelangten wir
dann zu unserem Tagesziel, dem Dörfchen Someo, das uns durch spezielle Figuren
auffiel, die mich an diejenigen eines speziellen Künstlers im Bodenseeraum erinnerten.
Das Fazit, das ich aus diesem Wandertag ziehe: Obwohl grosse Teile dieser Strecke nicht
dem entsprechen, was ich unter einem interessanten Wanderweg verstehe, kann man sich
dem Charme des Maggiatales nicht entziehen und entdeckt immer wieder etwas Besonderes.
Am meisten beeindruckt haben mich im Maggiatal die imposanten, hohen und steilen Berge,
die auf manche Leute wohl auch bedrohend und einengend wirken mögen.
Tourismus-Website mit Wanderungen und Velotouren
sowie historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten
http://www.vallemaggia.ch/
Website über die Geschichte der Maggiatalbahn
http://www.valmaggina.ch/d_4-4.html
Die Magic Secrets des Maggiatales
http://www.vallemaggiasecrets.ch/index.php