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  Tessiner Bergdorf 22.11.2024 04:01 (UTC)
   
 

Arbeitswoche im Tessiner Bergdorf

Ende der 90er Jahre verbrachte ich viermal im Sommer zwei Wochen in einem Tessiner Bergdorf, das wiederaufgebaut werden sollte. Unser Arbeitseinsatz bestand darin, zwei Berghänge von verschiedenen wildwachsenden Pflanzen und Bäumchen zu befreien. Zudem erledigten wir auch Gartenarbeiten und halfen in einem anderen Bergdorf beim Heuen. Wir arbeiteten jeweils nur morgens, den Nachmittag konnte man selbst gestalten. Wir gingen zum Beispiel am nahen Bergbach spazieren und badeten im kalten Wasser. An diesem Bach entstand auch mein Gedicht "Wasser-Wanderung" das ich hier unter Lyrik gepostet habe.

Da dieses kleine Bergdorf sich ein bisschen abseits des Haupttales befand, gab es dort noch fast unberührte Natur mit einer grossen Tiervielfalt. Wenn man auf dem aus Steinplatten bestehenden Weg spazierte, hörte man immer wieder ein Rascheln am Wegrand. Dieses wurde durch Eidechsen verursacht, von denen es dort noch zahlreiche gab. Ab und zu zeigten sich auch die wunderschönen Smaragdeidechsen, die man sonst nicht mehr so oft sieht. Ich beobachtete auch zwei-, dreimal wie Eidechsen Insekten fingen als Nahrung.

Auf der Wiese, die als Schafweide diente, gab es auch zahlreiche Heuschrecken, Schmetterlinge und Riesenschnecken. Es war für mich immer wieder faszinierend in dieser Wiese die Vielfalt der Heuschrecken und Schmetterlinge zu beobachten. Es gab aber auch viele seltene Blumen und Pflanzen auf der Wiese und im Garten. Dieser terrassierte Garten befand sich zwischen unseren beiden Unterkünften und war wirklich paradiesisch schön. Dort wie auch bei der Kirche und im Dörfli bin ich auch schon mehrmals einer Schlange begegnet.

Eine Besonderheit waren zudem die Siebenschläfer, die wir nach Einbruch der Dunkelheit an ganz bestimmten Orten beobachten konnten; einmal entdeckten wir sogar eine ganze Familie. Diese herzigen kleinen grauen Tiere sind nachtaktiv und verbargen sich tagsüber unter den Dächern unserer Unterkünfte. Wenn wir dann später in unseren Schlafsäcken lagen, hörten wir sie jeweils über das Dach rennen. Manchmal schliefen wir auch im Freien um den schönen Sternenhimmel zu bewundern und Sternschnuppen zu zählen.

 
 
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